Donnerstag, 23. Februar 2017

"Im Reich der Tiefe: Die weißen Haie von Guadeloupe"

Genre: Dokumentarfilm
Erscheinungsjahr: 2011
Persönlichkeiten: Frédéric BuyleWilliam WinramPierre FrollaChristian Pétron, Dr. Mauricio Hoyos, Luke Tipple

Anzeige: Affiliate Link zu Amazon

Handlung


Die Apnoetaucher Fréderic Buyle, William Winram und Pierre Frolla machen sich mit Gerätetaucher und Kameramann Christian Pétron und seiner Crew nach Guadeloupe auf, um dort Weiße Haie in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und zu filmen.

Von San Diego aus benötigen sie einen Tag mit dem Schiff nach Guadeloupe. Die Insel wurde von Kolonisten mit Ziegen bevölkert, die die gesamte Vegetation zerstörten, weshalb sie heute kahl ist und unter Naturschutz steht. Ihre Strände werden von verschiedenen Arten von Robben bewohnt, die von den Weißen Haien gejagt werden, weshalb man bei Guadeloupe auf mehr Weiße Haie trifft als in Südafrika. Bei der Insel sollen sich bis zu 150 Weiße Haie aufhalten.

Die Apnoetaucher meinen, "nur wenn ein Mensch zum Fisch wird, kann er den Bewohnern des Meeres auf eine völlig andere Weise begegnen". Sie wollen den Weißen Haien ohne Käfig begegnen, um zu beweisen, dass diese keine brutalen Mörder sind.

Dennoch geht die Crew nicht leichtsinnig an die Aufgabe heran: die Kameraleute, die mit Rebreathern tauchen, nutzen einen Tauchkäfig, um sich aufs Filmen konzentrieren zu können und dabei vor den Haien sicher zu sein. Für die Apnoetaucher ist Luke Tippel, der sie als Gerätetaucher begleitet, die zusätzliche Sicherheit. Er beobachtet und zählt die Haie und kommuniziert mit den Apnoetaucher über Signale, um zu erfahren, ob sie die gleiche Anzahl erkannt haben, damit sie nicht von einem Hai überrascht werden.
Notfallsanitäterin Tiffany Poettcker steht für den Ernstfall, einen Haiangriff, bereit und erklärt, dass sie in so einem Fall entscheiden muss, ob sie zum Beispiel ein verletztes Bein noch retten kann oder es abbinden muss, um den Menschen zu retten, weil es mehrere Stunden dauert, bis sie mit dem Boot zurück zum Festland und einem Krankenhaus gelangen. Sie fügt hinzu: "Ich hoffe, dass ich nicht arbeiten muss."

Bei der ersten Begegnung reagieren die Haie eher zurückhaltend und lassen die Taucher nicht zu nah an sich heran.

Auch ein auf die Weißen Haie in Guadeloupe spezialisierter Meeresbiologe, Dr. Mauricio Oyos, ist Teil der Crew und erklärt wie das Tagging von Tieren funktioniert und welche Erkenntnisse es bringt: Er bringt an den Haien Sender an, an die lokale Empfänger in Reichweite benötigen. Diese werden an verschiedenen Stellen positioniert und nach einem Jahr wieder geborgen um die Daten auszuwerten, welche Tiere sich wann wo und in welchen Tiefen aufgehalten haben. Damit kann man aber nur einen bestimmten Bereich überwachen und so hat er herausgefunden, dass die Weißen Haie von Guadeloupe sich gar nicht das ganze Jahr in der Nähe der Insel aufhalten.
Andere Wissenschaftler nutzen auch Satellitenempfänger, mit denen man herausgefunden hat, dass die Weißen Haie bis nach Hawaii reisen. Dabei halten sie sich teilweise auf Tiefen von 300 bis 500 Metern auf.

Ein Sturm hindert das Team am Tauchen und als er sich gelegt hat, suchen sie bei den Robbenkolonien wieder nach den Haien. Die Seeelefanten können bis zu 600m tief tauchen um Fische und Tintenfische zu jagen, sind aber ihrerseits Opfer der Weißen Haie. Viele Tiere haben Narben in ihrem Fettpanzer, die davon zeugen, dass sie Haiangriffen entkommen konnten.

Plötzlich bekommt die Crew Besuch von der mexikanischen Marine, die die Papiere überprüft und ob sich die Taucher im Naturschutzreservat aufhalten dürfen und keine Gesetze verletzt haben, denn das Angeln von Haien ist bei Guadeloupe verboten, ebenso das Filmen ohne Erlaubnis.

Aber die Soldaten befinden alles in Ordnung und die Apnoetaucher bekommen die Gelegenheit, ein paar Weiße Haie für Dr. Mauricio Oyos zu taggen. Diese Aktion ist sehr riskant, da sie die Sender mit einem Wiederhaken per Harpune an den Rückflossen befestigen und dieser Angriff die Haie reizen könnte, ihrerseits die Taucher zu attackieren. Aber auch hier zeigen die Haie ein nicht aggressives Verhalten und flüchten, nachdem sie getaggt wurden, anstatt die Taucher anzugreifen.

Mit Hilfe der Sender möchte Dr. Mauricio Oyos herausfinden, ob sich das Jadgverhalten der Männchen von dem der Weibchen unterscheidet, weil seine Theorie ist, dass die schwangeren Weibchen einer höheren Nahrungsbedarf haben und deshalb sich häufiger bei den Robben aufhalten um diese zu jagen.

Er erklärt auch, wie wichtig Haie für das ökologische Gleichgewicht des Meeres sind: Im Golf von Kalifornien, in dem es kaum Haie gäbe, sei die Population der Robben zu groß, was die Anzahl gesunder Fische stark dezimiert hätte.

Das Team bespricht seine Mission: sie wollen mit ihrer Dokumentation den Ruf der Weißen Haie ändern und wünschen sich mehr Respekt für die Tiere.
Gerade mal 60 bis 70 Angriffe von Haien auf Menschen werden jährlich dokumentiert und davon enden nur ca. fünf tödlich - dennoch ist besonders der Weiße Hai als brutaler Mörder verrufen.
Die Taucher erklären, dass beim Filmen und Fotografieren von Weißen Haien häufig mit Ködern gearbeitet wird, um spektakulärere Bilder zu erzeugen. Deshalb sieht man den Weißen Hai häufig mit aufgerissenem Maul portraitiert. Bei ihrer Dokumentation hat die Crew aber festgestellt, dass die Haie, wenn sie nicht mit Ködern angefüttert werden, scheu sind und nicht angreifen. Wichtig sei es jedoch, Augenkontakt zu halten, damit der Hai weiß, dass er den Taucher nicht überraschen kann.

Meinung


Was mir an dieser Dokumentation sehr gut gefällt: sie zeigt, wie ein Team von Menschen die Begegnung mit den Tieren und die Dokumentation selbst möglich macht. Alle Beteiligten kommen zu Wort und können ihren Teil beitragen. Während manch andere Unterwasser-Dokumentation den einzelnen Taucher in den Vordergrund stellt und der Mensch, der die Kamera führt, unsichtbar bleibt und nicht erwähnt wird, zeigt dieser Film die Teamarbeit und erklärt Hintergründe.

Die Begegnungen mit den Weißen Haien sind spannend, aber nicht reißerisch inszeniert oder besprochen, sondern dokumentieren, dass diese Tiere zwar keine Kuscheltiere, aber auch keine blutdurstigen Mörder sind.

Wo gefunden?


Auf Netflix. Ist Teil einer Serie und auch bei Amazon Prime im Stream (*) oder als DVD Set (alle Folgen) (*) erhältlich.

(*) Hierbei handelt es sich um Affiliate Links zu Amazon. Wenn Dir dieser Blogpost gefallen hat und Du diesen Film leihen oder kaufen möchtest, freuen wir uns, wenn Du das über die hier genannten Links tust.
So erhalten wir über Amazon Werbeeinnahmen und Dich kostet das Produkt nicht mehr. Danke Dir!

Anzeige: Affiliate Link zu Amazon

Donnerstag, 9. Februar 2017

"Sharkwater"

Genre: Dokumentarfilm
Erscheinungsjahr: 2007
Persönlichkeiten: Rob StewartPaul Watson

Anzeige: Affiliate Link zu Amazon

Handlung


Der Film "Sharkwater" klärt über Haie auf, indem er sie in ihrer natürlichen Umgebung zeigt und wie sie durch Menschen vom Aussterben bedroht werden. Er stellt die Aussagen von Menschen, die Vorurteile gegenüber Haien haben, den Aussagen von Biologen und Naturschützern entgegen und vertritt die These, dass die massive Überfischung von Haien nur möglich ist, weil die breite Öffentlichkeit Haie als Bedrohung und nicht als schützenswerte Lebewesen ansieht.

Dokumentarfilmer, Taucher und Biologe Rob Stewart erzählt von seiner Liebe zu Haien und wie er in nur wenigen Jahren beobachten konnte, dass die Haie in seinen Tauchgebieten stetig weniger wurden, was für ihn der Anlass war, die Überfischung zu erforschen und zu dokumentieren.

Er erklärt, dass in nur wenigen Jahrzehnten die weltweite Haipopulation um 90% zurückgegangen ist, was nicht nur für die Haie ein Problem ist, sondern auch für uns Menschen, da man nicht vorhersagen kann, was mit den Ökosystemen der Ozeane passiert, wenn man so eine große Anzahl an Räubern entnimmt. Letztendlich kann es sich auf den verfügbaren Sauerstoff auf der Erde auswirken, da 70% des Sauerstoffs durch Plankton im Meer produziert wird, was in höherem Maße konsumiert wird, wenn die Fische, die sich von Plankton ernähren, keine Fressfeinde mehr haben:

"Das Leben auf der Erde ist abhängig vom Leben im Meer."

Rob Stewart begleitet eine Zeit lang Paul Watson und die Crew des "Ocean Warrior", eines Schiffs der Naturschutzorganisation Sea Shepherd und hilft bei ihrer Kampagne gegen Wilderei zwischen den Galapagos Inseln und Costa Rica.

Der Film gibt auch einen Einblick in die Arbeit von Sea Shepherd: Sie berufen sich die jeweiligen Fischereigesetze des Landes, in dem sie operieren und werden von Regierungen eingeladen, um ihnen zu helfen, gegen Wilderei vorzugehen. Zu Beginn ihrer Operation ist das Fischen mit Langleinen bei den Galapagos Inseln verboten, weil es zu viel Beifang verursacht und als die Crew der "Ocean Warrior" auf sechzig Meilen Langleine stößt, schneiden sie sie durch und befreien die Tiere, die noch nicht gestorben sind. Dabei zählen sie 160 Haie, die an den Langleinen hängen und erstickt sind, weil sie Sauerstoff aufnehmen, indem sie Wasser beim Schwimmen durch ihre Kiemen filtern.

Die "Ocean Warrior" trifft auch auf ein Fischerboot, das Haie nur für ihre Flossen fängt, diese abschneidet und die verblutenden Tiere zurück ins Meer wirft. Diese Praxis - Finning - ist in diesen Gewässern nicht erlaubt, die Fischer sind verpflichtet, das gesamte Tier zu nutzen. Da Haifischflossensuppe in China aber eine prestigeträchtige Delikatesse ist, ist der Preis für die Flossen ungleich höher als für das restliche Haifischfleisch, was dazu führt, dass Fischer nur die Flossen transportieren, um ihren Gewinn zu maximieren.
Sea Shepherd verfolgt das wildernde Fischerboot und Rob Stewart filmt wie die Fischer die Ermahnungen ignorieren und mit ihrer Arbeit fortfahren. Das Ziel der Naturschutzorganisation ist es, die Fischer zu unterbrechen, zur Aufgabe zu zwingen und in den nächsten Hafen zu bringen, um sie dort zusammen mit den Beweisen für ihren Gesetzesverstoß den Behörden zu übergeben. Dazu nutzen sie Wasserwerfer und rammen das Fischerboot, bis die Besatzung einwilligt, sich in den Hafen schleppen zu lassen.

Auf dem Weg zum Festland begegnet die "Ocean Warrior" jedoch einem Kanonenboot, das zur Haifischmafia gehört und von den Fischern bestellt wurde, um sie zu befreien. Sie müssen die Fischer ziehen lassen und fahren alleine weiter nach Costa Rica.
Dort angekommen begreifen sie erst das Ausmaß und die Macht der Haifischmafia: diese hat offensichtlich die Behörden bestochen, sodass die Crew der "Ocean Warrior" trotz Videobeweisen des versuchten Mordes an den Fischern angeklagt wird und die Frage nach der Wilderei plötzlich keine Rolle mehr spielt. Zunächst hoffen die Angeklagten auf den Rechtsstaat, kooperieren und nehmen sich einen Anwalt, erkennen aber wie millionenschwer das Geschäft mit Haifischflossen in Costa Rica ist und flüchten mit der "Ocean Warrior" in internationale Gewässer, als sie die Nachricht erhalten, dass sie auf unbestimmte Zeit gefangen genommen werden würden.
Auf der Flucht werden sie von der Küstenwache gejagt, die mit Maschinengewehren bewaffnet ist und setzen alles daran, bloß nicht anzuhalten. Die Crew legt an Deck Stacheldraht aus, um die Küstenwache am Entern zu hindern und als sie endlich in internationalen Gewässern sind, steht allen die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.

Die "Ocean Warrior" setzt ihre Operation bei den Galapagos Inseln fort, bis sie dort von der Regierung wieder ausgeladen werden, weil sich diese dem Druck der örtlichen Fischerei gebeugt und das Fischen mit Langleinen wieder legalisiert hat. Sie müssen Rob Stewart zurücklassen, weil er mit einer Staphylokokken-Infektion im Krankenhaus liegt.

Nachdem er sich davon erholt hat, reist er heimlich nach Costa Rica, auch wenn er dort von den Behörden gesucht wird. Sein Ziel ist die Kokos-Insel. Überrascht trifft er in Costa Rica auf lokale Demonstrationen gegen Finning: Ihr Fall hat so viel Aufmerksamkeit erregt, dass die Öffentlichkeit sich für Naturschutz und gegen die Haifischmafia einsetzt. Rob Stewart hat Glück, dass die Polizei und die Mafia mit den Protesten beschäftigt sind und schafft es vom Festland auf die Kokos-Insel, wo er mit Haien freitaucht.

Der öffentliche Druck hat dazu geführt, dass die Langleinenfischerei auf den Galapagos-Inseln wieder verboten ist.

Meinung


Der traurige Anlass für mich endlich "Sharkwater" zu sehen, war Rob Stewarts Tod am 31. Januar diesen Jahres. Er starb beim Filmen für Sharkwater - Extinction in Florida. Nicht durch einen Hai oder einen Menschen, sondern durch einen Tauchunfall, der mir immer noch unglaublich vermeidbar vorkommt und den Film für mich noch trauriger gemacht hat, weil ich die ganze Zeit daran denken musste, dass dieser sympathische und engagierte Mensch noch leben könnte, wenn er etwas mehr Glück gehabt hätte.
Für mich als Taucherin ist dieser tragische Unfall eine Warnung, meine Tauchgänge konservativ zu planen und durchzuführen, insbesondere bei noch ungewohnten Tauchtechniken, und in Rettungssituation auch immer den Buddy des Opfers im Auge zu behalten.

Der Film selbst ist sehr gut gemacht: Auch wenn man sehr traurige und brutale Aufnahmen sieht, die das Töten von Haien zeigen, gelingt es Rob Stewart, die Dokumentation so zu gestalten, dass sie nicht reißerisch wirkt und man am Ende nicht verzweifelt, sondern ein besseres Verständnis von der Problematik hat.

Wo gefunden?


Auf Netflix. Hab ihn im Original geguckt, weil ich nicht dem Synchronsprecher von Rob Stewart zuhören wollte, sondern ihm selbst, um mehr von seiner Persönlichkeit zu erfahren. Sein Sprecher redet in den Szenen, in denen Rob direkt in die Kamera spricht, allerdings versetzt zur Originalspur, wie das in Dokumentarfilmen üblich ist, sodass man auch wenn man den Film lieber auf Deutsch guckt, etwas von seiner echten Stimme mitbekommt. 
Wer gerade kein aktives Netflix-Abo hat und den Film auf Deutsch streamen möchte, kann das bei Amazon (*) tun.
Auf der Blu-ray (*) sind natürlich auch beide Tonspuren enthalten.

(*) Hierbei handelt es sich um Affiliate Links zu Amazon. Wenn Dir dieser Blogpost gefallen hat und Du diesen Film leihen oder kaufen möchtest, freuen wir uns, wenn Du das über die hier genannten Links tust.
So erhalten wir über Amazon Werbeeinnahmen und Dich kostet das Produkt nicht mehr. Danke Dir!

Anzeige: Affiliate Link zu Amazon

Montag, 6. Februar 2017

"The Abyss"

Genre: Spielfilm
Erscheinungsjahr: 1989
Persönlichkeiten: James Cameron

Anzeige: Affiliate Link zu Amazon

Handlung


Ein U-Boot der Navy, das mit Atomraketen bestückt ist, begegnet einem nicht identifizierten Tauchobjekt, kollidiert daraufhin mit der Steilküste und sinkt, kann aber noch eine Notrufboje abschicken.
In der Nähe befindet sich der Prototyp einer beweglichen Unterwasser-Bohrinsel, bestehend aus einem fahrbaren Unterwasser-Habitat – der sogenannten Rig – einem Versorgungsschiff und ein paar kleinen bemannten und unbemannten Tiefsee-U-Booten. Die Besatzung wird von ihrer Firma an die Navy verliehen, für ein Projekt der nationalen Sicherheit, nämlich die Bergung des zuvor gesunkenen U-Boots.
Der Vorarbeiter der Rig, Bud Brigman, ist dagegen, das Leben seiner Mannschaft zu gefährden, wird aber überstimmt, da die Navy ihnen klar macht, dass die Industrietaucher die einzigen sind, die nah genug am verunglückten U-Boot sind, um rechtzeitig zu helfen, und ihnen außerdem einen hohen Bonus bietet.

Buds Noch-Ehefrau Lindsey bringt das SEAL Team, das den Einsatz leiten soll, per U-Boot vom Versorgungsschiff auf die Rig und erklärt ihnen, dass sie auf Anzeichen des Überdrucknervensyndroms achten müssen, weil man nicht vorher sagen könne, bei wem dieses Problem auftritt und bei wem nicht. Leutnant Coffey, der das SEAL Team führt, beobachtet erste Anzeichen an sich selbst, verschweigt es aber.
Dr. Lindsey Brigmann beugt sich zwar den Anweisungen der Navy, ist aber stinksauer, dass "ihre Rig" verliehen wird, weil sie den Prototyp der fahrbaren Tiefseebohrinsel entworfen hat und ihren Test gefährdet sieht.
Zwischen Bud und Lindsey herrschen Spannungen, weil sie sich von ihm scheiden lassen möchte, er sie aber noch liebt.
Leutnant Coffey reißt ohne Fingerspitzengefühl das Kommando an sich, was bei den Industrietauchern auf Widerstand stößt. Vorarbeiter Bud sucht das Gespräch mit ihm, um Coffey klar zu machen, dass sie zusammen arbeiten müssen, wenn er auf die volle Unterstützung der Mannschaft zählen möchte, blitzt aber bei ihm ab.
Die SEALs bringen eine Flüssigkeit mit, die man atmen kann, später kommt sie auch zum Einsatz.

Das gesunkene Atom-U-Boot liegt nah am Abgrund, einem 2,5 Meilen tiefen Tiefseegraben.
Sie tauchen zunächst mit bemannten U-Booten, um das Atom-U-Boot zu finden. Auf einem der U-Boote ist eine Plattform angebracht, auf der die Helmtaucher, ein Team aus SEALs und Industrietauchern, mitkommen. Sie öffnen das Atom-U-Boot und nutzen die kleinen ferngesteuerten U-Boote als Kundschafter.
Die Mannschaft kann nicht mehr gerettet werden, das U-Boot ist total überflutet, aber zumindest die Nuklearsprengköpfe sollen sie bergen, um zu verhindern, dass sie in die falschen Hände geraten.
Für einen der Industrietaucher wird die Situation mit den vielen Toten im U-Boot zu viel. Als dann auch noch seine Elektronik und damit die Funkverbindung zu seinen Kollegen ausfällt und er etwas Merkwürdiges sieht, gerät er in Panik, stößt mit seinem Equipment gegen die Wand, wodurch sein Luftgemisch verstellt wird und er eine heftige Sauerstoffvergiftung erleidet.
Lindsey, die eins der U-Boote steuert, sieht ebenfalls eine Erscheinung, es gelingt ihr aber nicht ein Foto oder Video davon zu machen, weil auch ihre Elektronik kurzfristig ausfällt.
Wieder zurück an Board der Rig, erhalten die SEALs im Geheimen den Befehl, nur einen Sprengkopf zu bergen, ihn zu aktivieren und damit das Atom-U-Boot zu sprengen, sollte es auf Grund des heftigen Sturms an der Wasseroberfläche nicht möglich sein, alle Atomsprengköpfe zu bergen, bevor die Russische Marine die Wrackstelle entdeckt. In den Nachrichten beobachten alle, wie sie mitten in einer Situation stecken, die den Kalten Krieg wieder aufleben lässt und diplomatisch zu eskalieren droht.

Um ihren geheimen Befehl auszuführen, entführen die SEALs das kleine bemannte U-Boot, das benötigt wird um das Versorgungsschiff von der Rig zu entkoppeln. Dadurch können die SEALs zwar einen Atomsprengkopf bergen, die Entkopplung der Rig vom Versorgungsschiff gelingt aber nicht rechtzeitig, was die Rig massiv beschädigt. Die Schäden eskalieren bis zur fast völligen Zerstörung und führen zum Tod vieler Besatzungsmitglieder.
Die folgenden Stunden, in denen die übrigen Menschen auf der Rig völlig von der Oberfläche abgeschnitten sind, sind geprägt von weiteren Begegnungen mit dem mysteriösen Wesen, der potentiellen Bedrohung durch russische U-Boote und vom Kampf ums Überleben in einem defekten Unterwasser-Habitat mit stark begrenzten Ressourcen und zwei Gruppen, die unterschiedliche Ziele verfolgen.

Meinung


Dieser Film ist ein fast perfekter Tauchfilm: Er hat eine unglaublich dichte Atmosphäre und Liebe zum Detail, die Charaktere sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Auch die zwei Frauen, die auf der Rig arbeiten, die eine Chefingenieurin, die andere U-Boot-Fahrerin, sind echte Charaktere und keine Stereotypen.
Die Schäden an der Rig sind zwar heftig und dramatisch erzählt, aber logisch aufeinander aufgebaut und glaubwürdig.
Die Dinge, die schief gehen und zu Problemen führen, passieren auf Grund von Kompetenzstreitigkeiten, falschem Stolz und mangelnder Kommunikation, nicht weil sich Leute einfach nur offensichtlich dämlich verhalten.
Das Tauchen wirkt gut recherchiert: die Taucher achten aufeinander und ihren Sauerstoffvorrat und gehen langsam und systematisch vor. Wer alleine taucht, wird von dem ferngesteuerten U-Boot begleitet. Sowohl bei der Sauerstoffvergiftung als auch beim Überdrucknervensyndrom (auch im Deutschen als High Pressure Nervous Syndrom bekannt) sind die Symptome richtig dargestellt.
Es gibt viele spannende und gefährliche Unterwasserszenen, egal ob mit Tauchern, U-Booten oder dem Habitat.
Die Flüssigkeit zum Atmen ist keine pure Fiktion, sondern wurde erfolgreich an Ratten getestet, aber nicht vollständig an Menschen und kam nie in der Realität beim Tauchen zum Einsatz.
Es gibt eine Nahtod- und Wiederbelebungsszene, die zwar unglaublich heftig ist, aber in Realität wahrscheinlich noch brutaler wäre. Ab dieser Szene kippt der Film leider und der Schwerpunkt der Geschichte verschiebt sich von einem realistischen Überlebens-Thriller hin zu einem romantisch-phantastischen Science-Fiction Film.
Auch wenn es interessant ist, dass damit noch eine weitere Ebene in die Erzählung kommt, wird der Realitätssinn, der den Film vorher geprägt hat, leider komplett auf der Strecke gelassen, sodass es sogar möglich ist, ohne Dekompression aufzutauchen – dank Aliens.
Sehr schade, aber wenn man sich nicht vom Ende enttäuschen läßt, trotzdem ein unglaublich sehenswerter Film!

Wo gefunden?


Den Film haben wir tatsächlich auf LaserDisc! Kennt die noch wer? 30cm Durchmesser, analog und Vorgänger der DVD.


Ok, ich empfehle euch jetzt nicht, die LaserDisc zu kaufen, die Bildqualität ist leider dann doch 80er. Aber das Making of auf dieser Special Edition ist unglaublich spannend! James Cameron hat seinen Schauspielern und der gesamten Film-Crew echt was abverlangt, insbesondere tauchtechnisch. Das Making of zu sehen oder die Trivia zu lesen, hat für mich die Szenen noch intensiver gemacht, weil die Schauspieler wirklich in heftige, teils lebensbedrohliche Situationen gebracht wurden - Respekt, dass sie das durchgehalten haben!
Soweit ich das anhand der Beschreibung entnehmen kann, ist das Making of auch in der DVD The Abyss (Full Screen Edition) (*) enthalten.

(*) Hierbei handelt es sich um Affiliate Links zu Amazon. Wenn Dir dieser Blogpost gefallen hat und Du diesen Film leihen oder kaufen möchtest, freuen wir uns, wenn Du das über die hier genannten Links tust.
So erhalten wir über Amazon Werbeeinnahmen und Dich kostet das Produkt nicht mehr. Danke Dir!

Anzeige: Affiliate Link zu Amazon